Neue Vertonung der Mars-Landschafts-Videos von Bruno EnderLee

Der Komponist der Synthesizer-Melodien meiner Kinofilme, Bruno EnderLee, hat einen meiner vielen Mars-Landschafts-Videos neu vertont. Möchte Ihnen diese «Sternsekunde» nicht vorenthalten. «Il altro Bruno» stellt sich aber Mars ein Bisschen anders vor als ich…

Übergewicht in den armen Entwicklungsländern

Erstaunliches aus der Dritten Welt

Sie kennen die Archivaufnahmen von hungernden Menschen in der Dritten Welt, welche Ihnen bei passender Gelegenheit oder vor Abstimmungen in den Medien serviert werden. Natürlich gekonnt gegenübergestellt mit Übergewichtigen aus nur einem einzigen, dafür reservierten Land, den USA. In der Septembernummer 2007 von “Scientific American” wurden endlich einmal genaue Zahlen geliefert. In China sind 27% übergewichtig, und nach der gleichen Definition waren es 2006 in den USA deren 34%, eigentlich kein so grosser Unterschied, dass er die permanente Anprangerung rechtfertigen würde. Es kommt aber noch schöner: In Brasilien waren es schon vor der Jahrtausendwende 37% – mit zunehmender Tendenz. Ägypten hat 60% und Mexiko hat sogar 70% Übergewichtige – aktuelle Zahlen! Besonders pikant: Inzwischen sind bei den ärmsten Völkern der Welt für sich betrachtet mehr Menschen übergewichtig als unterernährt – und dies sogar in den gleichen Staaten! Wenig bekannt ist auch, dass sowohl 60% der Übergewichtigen als auch 60% der Unterernährten weiblich sind! Bitte lesen Sie diesen Satz zweimal und verdauen ihn ganz! Das haben Sie noch nie gehört! Dies heisst wohl, dass sich die Frauen mehr Fett anfressen, sofern sie nicht von dominierenden Männergesellschaften mit religiös garantiertem Übergewicht daran gehindert werden. Vielleicht denken Sie wieder einmal daran, wenn Sie einseitige Berichte über Übergewichtige in den USA zu sehen bekommen, ohne die Zahlen aus Europa vergleichen zu können. Und vor allem ohne den Zusatz, dass unter den 34% in den USA vor allem die Armen vertreten sind, nicht etwa die Reichen, welche sich im Durchschnitt bei weitem vernünftiger ernähren, obwohl sie sich zu allererst einen Bauch leisten könnten.

Und der Gewinner im Schwergewichtsfressen ist…

Bote der Urschweiz – Forum Herbst 2010

Hinterher ist immer alles ganz anders

Soeben erfuhr ich am Schweizer Radio Pikantes: die ganze Verbetonierung unseres Landes geht gar nicht auf Kosten der Waldfläche, sondern des landwirtschaftlichen Bodens! Dieses Faktum stimmte immerhin überein mit der von Geografen die ganze Zeit dokumentierten Tatsache, dass unser Wald seit 100 Jahren langsam, aber ohne Ausnahme kontinuierlich gewachsen ist. Dies stimmt auch sehr gut überein mit Fotos seit der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende, die damals manche Landschaft völlig kahl zeigten und nicht so schön von dichtem Wald bedeckt wie heute. Salonfähige Behauptungen aus den 1980er Jahren, wonach jährlich 30% des Waldes sterben würden, muss man heute dagegen einfach vergessen.

Aus kompetentem Munde erfuhr man noch Genaueres: pro Sekunde würden 1.3 m²  Schweizer Boden der Landwirtschaft verloren gehen und verbaut. Hier fing ich nun zu rechnen an, denn Zahlen, von denen man wenig hört, sind meistens richtig. Die genannten Veränderungen gehen ausserdem mit Handänderungen einher und werden somit kalkulierbar. Offenbar verkaufen Landwirte pro Sekunde für 300 Franken (sehr grob geschätzter Betrag, wer es genau weiss, möge vortreten) Bauland an Immobilienfirmen, Bauunternehmen, Spekulanten oder den Staat. In den 30 Mio. Sekunden eines Jahres ergibt dies die schöne runde Summe von 10 Milliarden Franken.

Ausserordentliche Resultate erfordern ausserordentliche Evidenz, also versucht man die Zahl auf eine zweite Art zu berechnen. In einer Gemeinde mit 7000 Einwohnern, also einem Tausendstel der Schweiz, gibt vielleicht jährlich ein Bauer den Hof auf und verkauft gut 3 ha (30’000 m²) Land. Auch das ergibt rund 10 Mia. Franken pro Jahr, welche Bauernfamilien fortan für andere Ausgaben zur Verfügung stehen.  Im Extremfall für den Lebensunterhalt, Ferien inklusive, für den Rest des Lebens. Kein Wunder, hat unser Land den weltweiten Konjunktureinbruch so gut überstanden.

Solche Zahlen sind zwar nur noch ein Schatten des einstigen Sonderfalles Schweiz, über den sich Ökonomen in aller Welt schon seit Jahrzehnten den Kopf zerbrochen haben. Wirtschaftwunder gab es nicht nur bei unserer Landwirtschaft. Auch bei der nationalen Airline und den Banken waren Dinge möglich, welche weniger gut gefettete Staaten weder erträumen noch kopieren konnten. Inzwischen nähern auch wir uns immer noch dem Normalfall, und das Ausland hilft kräftig mit. Viel von unserem Nimbus ist verloren gegangen, seit Andere gemerkt haben, dass auch wir nur mit Wasser gekocht und uns sogar schwächere Manager und Politiker geleistet haben. Nun werden wir auf dieser Welt gleich von mehreren Seiten her verdaut.

Seit Jahren studiere ich nebenbei die Mechanismen, wie sich Staaten, Firmen und Individuen in Katastrophen hineinjubeln, obwohl Maturanden zur Befähigung für solche Meisterleistungen in späteren Jahren möglichst rasch alles wieder vergessen müssen, was sie als Kleines Einmaleins z. B. der Physik gelernt haben. Der Bedarf an Irrtümern, um all die tristen Wahrheiten nicht mehr zur Kenntnis nehmen zu müssen, ist einfach zu gross. Da kämpft nicht nur unsere Regierung bis in die Gegenwart an CO2-Abgaben, die auf längst entkräfteten Vorstellungen dieses «Treibhausgases» beruhen – ganz einfach, weil diese Vehikel der Lenkungsmassnahmen von der Politik noch gebraucht werden. Ein weltweit bekannter Ingenieur und Flugzeugbauer war sich kürzlich nicht zu schade, diese Eiterbeule aufzustechen. Er konnte dem ganzen Wahnsinn einer weltweiten Pseudopanik nach der anderen einfach nicht mehr länger zusehen. Dabei lieferte er gleich die Hintergrundinformationen hinzu, welche erklären, warum falsche Vorstellungen in immer kürzeren Abständen erfunden und wieder entsorgt werden müssen.

Dieser mutige Mann ist Burt Rutan, der schon vor 40 Jahren in den heissen Südweststaaten der USA die ersten Solarhäuser und elektrischen Solarautos gebaut, 1986 ein Weltumrundungs-Flugzeug in einem Exemplar in vier Tagen eigenhändig nonstop mit einer Kopilotin um die Erde geflogen hat und dann 2004 als Erster den Preis gewann, der von Ansari für den ersten privaten Raketenflug über 100 km Höhe hinaus ausgesetzt worden war. Jeder Ingenieur weiss, dass solche Leistungen, wenn sie weitgehend im Alleingang von einem Individuum erbracht werden, nicht zufällig sind. Es braucht wirklich einen Könner, der Wissen aus den verschiedensten Gebieten mitbringt und den Beweis dafür ohne mogeln und sogar angesichts von starker Konkurrenz ohne wenn und aber mit grossem Einsatz geliefert hat.

Ihm stand es also zu, deutlich darauf hinzuweisen, dass alle die falschen Paniken der letzten Jahrzehnte von rein akademischen Wissenschaftlern in die Welt gesetzt worden waren, und nie von Ingenieuren! Nur Jene würden für Fehlprognosen auf der Stelle bestraft, und zwar von sichtbarem Misserfolg, der sie oft sogar das Leben kosten kann. Wenn dagegen ein Theoretiker nach Jahren feststellt, dass seine Theorie über das Ozonloch oder einfache Zusammenhänge zwischen CO2-Gehalt der Atmosphäre und deren mittlerer Temperatur völlig falsch waren (wie geschehen), dann geht er als grosser Warner der Menschheit in die Geschichte ein und behält seine Professur. Dabei spielt es keine Rolle, ob der infolge Fehlprognose angerichtete volkswirtschaftliche Schaden bei einem Ingenieur zu einer Milliardenklage mit vielen unbeteiligten Nutzniessern geführt hätte.

Auf 86 Seiten geht Rutan bis ins Detail auf die Widersprüche der Alarmisten des Klimawandels (bis vor kurzem hiess das noch Klimaerwärmung) ein und entkräftet sie mit grosser Sorgfalt. Mancher gut ausgebildete Geophysiker, Meteorologe oder Naturwissenschaftler hätte das auch tun können – und eigentlich müssen, aber den meisten fehlte der Überblick, die Arbeitskraft, der Mut oder alles zusammen. Die Lektüre sei Jedem, der es genauer wissen will, sei das PDF-Dokument wärmstens empfohlen:

http://rps3.com/Pages/Burt_Rutan_on_Climate_Change.htm

Das Fazit: «Der Alarmist, ob Wissenschaftler, Journalist oder Politiker, verkriecht sich zusammen mit Gleichgesinnten in eine Echokammer, attackiert jeden Ankömmling mit anderer Meinung, nimmt sich aber nicht die Zeit, die seiner Theorie zu Grunde liegenden Daten genau anzuschauen oder sogar Betrug innerhalb seiner eigenen Kreise aufzudecken.»     Burt Rutan, 2009

Die Gesellschaft zahlt endlich den Preis für ihre salonfähig gemachte naturwissenschaftlich-technische Unkenntnis.

Bote der Urschweiz – Forum Frühjahr 2010

Der ganze Wahnsinn

Man mag es dem Finanzminister gönnen, wenn er einmal schwarze Zahlen verbuchen kann. Erfolgsmeldungen sind heute zwar, wie alles, konstruierbar. Obwohl uns das Ausland die Lizenz zur Finanzpiraterie nach einem mehr als guten Jahrhundert aufgekündet hat, das Steueraufkommen um Milliarden geschrumpft ist und «dem Staat» immer neue Sozialleistungen aufgebürdet werden – so einfach ein unerwartetes Plus von 2.7 Milliarden vorzuweisen, ist doch wirklich eine Kunst! Man «investiert» 7 Milliarden in die Stützung maroder Hypotheken per Wandelanleihe, «verkauft» sie dann wieder und schon verbucht man den gleichen Betrag im Budget positiv!

Uns wundert längst nichts mehr. Wir wissen dieser Tage natürlich wieder viel besser als die reichen Nachbarn der armen französischen Altlast Haiti, wie man binnen Stunden und Tagen den Hunderttausend Opfern, Verwundeten und Verschütteten einer in der Schweiz unvorstellbaren Erdbebenkatastrophe hilft. Da kommt von der anderen Seite der Insel ein Flugzeugträger mit einem Geschwader von Helikoptern, Begleitschiffen und medizinischem Personal sowie Luftwaffenspezialisten, die nicht zum ersten Mal innert kürzester Zeit einen kaputten und chaotischen Flughafen wieder zum laufen bringen. Ausser dem Vorwurf von «überstürzter Hilfe» haben wir auf der anderen Seite des Atlantiks so lange nichts beizutragen, bis auch bei uns die Hilfe angelaufen ist. Komisch nur, dass der Löwenanteil an personeller Hilfe wieder einmal von den ständig gegeisselten vier Prozent der Weltbevölkerung gespendet wird und der Rest von den übrigen 96 Prozent. Die reichen Ölstaaten darf man ja nicht zählen – deren religiöses Selbstverständnis ist bekanntlich sehr empfindlich.

Die Medien sorgen auch hier dafür, dass die Missverhältnisse nicht allzu deutlich werden. Wer drei Helikopter schickt, hat doch gleiches Anrecht wie einer mit 100, in den TV-Nachrichten zu Ehren zu kommen, und man muss ja nicht immer Getreidesäcke mit den phantasielosen gleichen drei Buchstaben zeigen. Man berichtet doch besser noch tagelang von der ausgerechnet religiösen Organisation, welche illegal unter Umgehung der Frist zur Gewährung von Ausreisevisa, Waisenkinder ausser Landes schaffen wollte. Vielleicht wirklich auf krummen Wegen, aber dann soll man die Art der Organisation klar nennen und nicht nur deren Herkunftsnation USA.

Bei uns hatte man schliesslich andere Sorgen. Wie verteilt man viel zu teuer und in zu grosser Zahl eingekaufte Impfdosen für eine Pandemie, die es gemäss Fachleuten und bald auch gemäss jedem Beobachter gar nie gab? Oder denken Sie an den Vorfall mit dem vereitelten Terroranschlag bei der Landung eines Flugzeuges in Detroit! Jetzt soll man doch «unerwünschte» Body-Scanner auch auf europäischen Flughäfen einführen! Moment: Wie war das genau im Rückblick?

Zum wiederholten Mal liessen europäische Nationen an ihren Flughäfen Terroristen einchecken oder durchchecken bis in die USA. Diesmal ein nigerianischer Student, im Jemen ausgebildet, seinem Vater bereits als missraten aufgefallen, den Behörden gemeldet und daher in den USA bereits registriert und schon nach dem Abflug in Lagos aktenkundig. Eigentlich hätte er bereits in Amsterdam ins Netz gehen müssen, aber die kleine Menge hochexplosiven Sprengstoffes am Bein wurde dort leider «übersehen». Ausbaden mussten das «Missgeschick» ein paar geistesgegenwärtige Passagiere, welche den Mann im letzten Moment «mit grober Gewalt» daran hinderten, die Ladung zu zünden.

In der Presse tönte es freilich ganz anders: die USA hätten im Kampf gegen den Terrorismus «kläglich versagt». Kaum hatte man dort aber rasch und effizient neue Massnahmen ergriffen, von der Forderung nach Body-Scannern auch an ausländischen Verbindungsflughäfen bis zum Verbot gewisser Gegenstände oder Prozeduren an Bord, dann machte sich dieses Europa schon wieder lustig über den Verfolgungswahn der Amerikaner, die am liebsten überall eigenes Check-In-Personal an den Gates ihrer Airlines hätten! Dann endlich schafft man auch bei uns mit Verspätung selber Body-Scanner an.

Technisch Unkundige bilden zwar weltweit eine erdrückende Mehrheit, aber diese kommt gelegentlich an eigene Grenzen. Schon immer seit Beginn des Raumfahrtzeitalters war dies auffällig, wenn mit «irdischen» Reportern versucht wurde, über Ausserirdisches zu berichten. Kaum anders bei schwierigen irdischen Themen. Man kann zwar den Ausstieg aus der Kernenergie triumphal beschliessen, die Abschaltung der Kraftwerke dann aber wegen augenblicklicher Stunde der Wahrheit nicht durchführen. Auch war es in der Region Basel ein Leichtes, Vorschusslorbeeren an die Geothermie zu verteilen und ausländische Politiker sowie ein Minimum an warnenden Experten einzuladen. Schwieriger war es dann, schadensreiche lokale Erdbeben schon während der Bohr- und Testphase zu übersehen.

Albert Einstein sagte einmal, ihn würden weniger die wissenschaftlichen Erkenntnisse selber wundern als vielmehr die abenteuerlichen Umwege, auf denen sie der Mensch entdecken würde. Er ist zwei Jahre vor dem Beginn des Weltraumzeitalters gestorben, also musste ihm noch verborgen bleiben, welch wunderschönes Beispiel die Erforschung des Alls für seine These dereinst bieten würde. Hier das Jüngste: Seit 2004 arbeitete man bei der NASA an der Wiederaufnahme von Mondflügen nach 50 Jahren, dank dem Fortschritt und der grossen Erfahrung im Rahmen des seit Jahren ziemlich konstanten Budgets. Gleichzeitig wäre damit ein robustes Transportmittel für Flüge zur Raumstation nach der Ausserbetriebnahme der 30jährigen Space Shuttles entstanden.

Das NASA-Budget 2010 wuchs zwar um rund 10 Prozent, aber der neue Präsident liess sich von Lobbyisten dazu verführen, das Mondprogramm «aus Kostengründen» zu streichen, sechs Jahre Arbeit und Tausende Arbeitsplätze zu vernichten und die Mittel stattdessen auf mehrere private Entwickler zu verteilen. Diese hatten bisher im Raketengeschäft vor allem teure Flops produziert oder verfügten über gar keine Erfahrung. Der von Obama eingesetzte, ebenfalls schwarze, NASA-Chef wurde in der Folge von seinen leitenden Ingenieuren mit den Fakten des für das Land katastrophalen Entscheides konfrontiert. In einer von viel Kopfschütteln begleiteten Pressekonferenz musste er einräumen, nicht auf die Fachleute gehört und einen grossen Fehler mitgemacht zu haben. Bis im Herbst wird nun der US-Kongress versuchen, einen Budgetposten nach dem anderen rückgängig zu machen. Weder Albert Einstein noch Wernher von Braun würden sich wundern.

Der Weltraum auf Porzellan: Planetenmotive als Tischkultur

Die Räder von Marsrover Opportunity mit ihren Elektromotoren von Maxon Motor

auf Mars – erstmals auf einem Mokka-Service!

Saturn – Herr der Ringe – als Kerzenleuchter…

Tee-Set mit Jupiter und seinen Trabanten

Interessenten wenden sich direkt an

Margrith Gschwend
Zehntfeldstrasse 8a
9443 WIDNAU

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Inzwischen hat Margrith Gschwend eine eigene Homepage!

Das war einmal!

Edwin Aldrin – das Alter verschont Keinen

Astronaut Edwin Aldrin schätzte ich von seinen Fähigkeiten her als Theoretiker und Praktiker immer ganz besonders, denn er ist buchstäblich auf seinen eigenen Differentialgleichungen (Dissertation u.a. zum Rendezvousproblem am MIT) zum Mond “geritten”. In seiner Position trägt er heute noch grosse Verantwortung für seine Aussagen, und dessen sollten sich Opinion Leaders, wie er, auch im hohen Alter noch bewusst bleiben. Halten wir fest: der Erfolg Apollo 11, der ihn definitiv in die höchsten Sphären befördert hat, wurde nur möglich, weil alle Amerikaner ein klar definiertes Projekt über 7 Jahre unbeirrt verfolgten, alle Beteiligten und die Politik in die gleiche Richtung zogen und man deshalb die permanent uneinige internationale Zusammenarbeit auf ein Minimum beschränkt hat. Heute empfiehlt er aber den genau gegenteiligen Weg: das Machbare bei der Wiederaufnahme neuer Mondflüge als schlecht zu propagieren. Die heutige NASA-Planung brachte das Wunder fertig, eine Art recht gut angenäherte “Quadratur des Kreises”, mit praktisch dem langjährig bestehenden NASA-Budget ein genial verbessertes Projekt aus bestehenden Komponenten auf die Beine zu stellen. Dieses hat erstmals seit 40 Jahren Aussicht auf Erfolg, realisiert zu werden. Jetzt bringt er genau das Gegenteil fertig, und zwar mit dem Vorschlag von avantgardistischen Technologien, welche eigentlich schon lange bekannt sind, aber immer an der volatilen Finanzierung gescheitert sind. Mit der Internationalisierung garantiert er, dass jedes Projekt entweder scheitern muss oder – wie bei der ISS – für unnötig hohe Kosten eine veraltete Infrastruktur garantiert, bei der nur im Leerlauf um die Erde gekreist wird. So etwa nach der Formel “a camel is a horse, designed by a committee”. Aldrin wurde von der Presse seit 40 Jahren als Alkoholiker bezeichnet, und ich hatte ihn immer wieder im Schutz genommen, weil er dank seiner grundsoliden Ausbildung meist immer noch bessere Ideen – oder Ideen überhaupt – in der Öffentlichkeit präsentieren konnte. Eigentlich schade, dass steter Tropfen den Stein der Weisen nun scheinbar doch gehöhlt hat und dieser von den ewigen Feinden des Fortschritts zur Sabotierung eines weiteren grossen Schrittes ins All missbraucht wird. Verdächtigerweise ist das Argument des “Aethylikers” ausgerechnet jetzt aus dem Repertoire der Internationale aller Bremser verschwunden.

Aus heutiger Sicht nach 13 Jahren sehe ich die NASA auch in einem anderen Licht, und Aldrin mit seinen tieferen Einblicken natürlich erst recht…

Wie Interviews gehandhabt werden – für Insider und Outsider

Derzeit (Juli 2009) gebe ich täglich 1-3 Interviews, Print, Audio, Video, meist mit recht ähnlichen Fragen, so dass der Termin notorisch knapp ist: 40jährige Jubiläen sieht man ja erst eine Woche vor dem Termin kommen… Bei Zeitungsinterviews habe ich im e-Mail-Zeitalter eine grosse Effizienzsteigerung erreicht, indem mir die Fragen online gestellt werden und mit möglichst genauem Wunsch des Gesamtumfanges. Damit liess sich dem amerikanischen Sprichwort “do it right the first time” jeweils am besten Genüge tun. Zum Vorteil beider Seiten! Aus welchen Gründen auch immer (weil der Interviewer dann 100mal mehr profitiert als der frondienstliche Interviewte?) werden jedoch ausgerechnet bei solchen stark belasteten Jubiläen partout “klassische” Interviews abverlangt – trotz meinen Einwänden. Als erstes kommen dann erstaunlich spät Rückfragen, weil akustische oder andere Unklarheiten aufgetreten sind oder sich die Notizen des Interviewers als total ungenügend erwiesen haben. Dann mache ich die Arbeit zum ersten Mal zweimal, indem ich die Fragen erneut beantworte – mit der Qual der Wahl, wie “raffiniert” ich mich wohl vorher mit weniger Zeitknappheit formuliert hatte. Dann erst erhalte ich die erste Interview-Version zurück, natürlich viel zu lang, mit der Bitte, sie zu kürzen. Dabei entdecke ich Sätze, die überhaupt nicht von mir stammen oder von mir niemals so formuliert worden wären. Also steht man vor dem Dilemma, ob man die Arbeit nun noch ein drittes Mal machen will und sehr viel Antwort-Substanz vom ersten Versuch aus dem Fenster wirft – oder aus Zeitgründen gar nicht mehr reagieren kann und dann von irritierten Lesern Bericht bekommt, sie seien vom Interview total enttäuscht gewesen. Also macht man die Arbeit lieber zum dritten Mal und arbeitet bis in die Nacht hinein – natürlich zum dritten Mal gratis. Trotz solchem Expressdienst kommt es häufig vor, dass man dann nach einer Woche ohne Entschuldigung zu hören bekommt, “die Berücksichtigung der Korrekturen ist aus Zeitgründen nicht mehr möglich gewesen”. Dann war der Frondienst auch noch für die Katz, alles nur, weil wieder jemand ein 40-Jahr-Jubiläum erst 48 Stunden vor Redaktionsschluss hat kommen sehen. Falls dagegen noch etwas Zeit geblieben ist, kommt Runde 4. Bei den Kürzungen haben sich Sinn-entstellende Fehler eingeschlichen, die den Redaktor natürlich weniger stören als den Autor, weil ersterer seine eigenen Formulierungen erkennt, die ihn so wenig stören wie einen Analphabeten die Rechtschreibereform. Lassen wir eine fünfte Runde – Sie haben mich verstanden. Fragen wir uns lieber, wie man es von Anfang an hätte richtig machen können! Eben: per e-Mail, absolut ohne Missverständnisse. Man bedenke: es muss auf Biegen und Brechen ein Experte sein, den man (miss)braucht, aber dann weiss derjenige, der den Text offenbar nicht selber hat schreiben können, doch wieder alles besser. Ohne jedes Verständnis für den Experten, der sich, wenn schon, immer noch lieber mit seinen eigenen Texten blamiert, während der “Auftraggeber” kassiert.
Korrektur: Gratis ist im Falle von TV-Interview ev. nicht ganz richtig – ich zahlte sogar schon für meine Arbeit per Zwangsgebühr an den staatlichen Sender! Längst nicht mehr…

Zyniker massen sich an, die Dinge so zu sehen, wie sie sind…

Ewig Uneinige verbünden sich im geistigen Krankheitsfall sofort gegen Normaldenkende

Schon vor dem Ergreifen der Tasse wirft man am Morgen einen ersten Blick auf die Schlagzeilen des Tages. Kürzlich in der Zentralschweizer Regionalpresse: Die religionspolitischen “C” verbünden sich mit den “M”! Heilige Einfalt! Früher hätte man gesagt, der Teufel hätte sich mit dem Beelzebub verbündet, wobei “M” und “C” wohl die Einzigen sind, die zu wissen glauben, was die beiden imaginären Schöpfer alles Bösen sind. Dabei sind sie es selber: die Religionen schlechthin! Hat denn das Jugoslawien der letzten 500 Jahre nicht genügend gezeigt, wie gut die beiden “Religionen” zusammenleben können? Brauchen wir wirklich auch bei uns Pogrome, weil es eben nicht funktioniert? Und im gleichen Blatt der Bericht über die vom Wettstreit unserer nach Nigeria exportierten Religionen mit den lokalen Formen solcher Holzwege! Die Opfer: zu Tode gemarterte Schulkinder! Muss es auch bei uns so weit kommen, dass die Gläubigen – wie im Mittelalter – “legale” Methoden erfinden, um “Ungläubige” zu eliminieren und sich dabei in eigenen “Glauben” zu bestärken? Einen, den sie vor lauter Zweifeln gar nicht im Ernst haben können. Auf der ganzen Welt habe ich mich ohne Konflikte mit Atheisten konstruktiv über alle Themen unterhalten können. Solche sind untereinander kompatibel wie Blutgruppe Null. 60 Jahre Erfahrung mit Religiösen dagegen haben mich in der Haltung bestärkt, dass man sich vor ihnen nicht nur abwenden soll – man soll im Interesse von Leib, Leben und Menschenwürde gleich flüchten.

Bote der Urschweiz – Forum Herbst 2009

Das ganze Jahr ist Sauregurkenzeit

Diesen Juli wurde der 40. Jahrestag der ersten Mondlandung gefeiert. Viele Medien holten noch einmal zum «letzten» Schlag aus, um mit offensichtlichen Falschmeldungen die Echtheit des ganzen Apollo-Mondlandeprogrammes der USA (1967-1972) zu bezweifeln. Nie zuvor wäre jemand auf die Idee gekommen, einen Film darüber zu drehen, weshalb die Erfolge der russischen Erstleistungen bis 1965 von dem Moment an aufhörten, wo jene mit Spionagesatelliten kontrolliert werden konnten. Umgekehrt galt es 30 Jahre später als televisionäre Avantgarde, ein paar Durchschnittsbürger in eine Kapsel zu sperren, und sie vom Fernsehvolk mehrmals länger live beobachten zu lassen, als der Flug von multi-talentierten Astronauten in viel raffinierteren Kapseln zum Mond und zurück gedauert hatte. Jene Leistung wurde von der veröffentlichten Meinung zunächst als nicht spannend deklariert, und dann sogar geleugnet, als dies dem Interesse der Zuschauer immer noch keinen Abbruch tat.

Als später Apollo 13, die einzige von sieben Mondexpeditionen, die nicht planmässig abgelaufen war, verfilmt wurde, da wurde der Begriff «weltbewegend» ein weiteres Mal pervertiert. Irgendetwas am plötzlich aufflammenden Publikumsinteresse erinnerte mich daran, dass die Metzger die besten Würste immer noch aus Fleisch herstellen. Warum aber hatte Hollywood ausgerechnet die einzige Mission gewählt, die misslungen war? Ich sah mich ständig Zuschauern gegenüber, denen ich erst erklären musste, dass nicht jede der sieben Mondexpeditionen von Pech verfolgt war, sondern nur diese eine! Krumme Vorstellungen waren auch dadurch entstanden, dass die NASA den Film zwar gelobt hatte, ich aber von den drei Mannschaftsmitgliedern Lovell, Swigert und Haise eine ganz andere Persönlichkeits-Rangordnung in Erinnerung hatte, als sie im Film zum Ausdruck kam. Ich hatte schliesslich als 27Jähriger drei Tage mit ihnen verbracht, eine längere TV-Sendung aus dem Bundeshausstudio ganz allein moderiert und Fragen stellen dürfen, war mit allen Begleitern im Autokonvoi durch die Schweiz und zu weiteren solchen Anlässen ins Verkehrshaus und in den Physik-Hörsaal der ETH gefahren – immer in Tuchfühlung mit den Astronauten und ihren Gattinnen.

Die NASA hat im rund 30 Jahre später gedrehten Film sicher auch Nuancen zwischen Dichtung und Wahrheit entdeckt, aber ihr ging es um etwas ganz Anderes: der Film hatte plötzlich wieder grosse Anteilnahme am Thema Raumfahrt bewirkt, und das konnte der US-Weltraumbehörde nur recht sein! Eben noch war die historische Wirklichkeit und damit die grösste technische Leistung der Menschheit weit herum als «kalter Kaffee» bezeichnet worden, und nun plötzlich erreichte das Surrogat des einstigen Geschehens höchste Beachtung! Dies ausgerechnet bei Leuten, denen zuvor alles, aber sicher nicht die Raumfahrt wichtig gewesen war. Ich suchte nach einer Erklärung.

Schon früher war mir aufgefallen, dass der Zeitgenosse die Reflektion über Geschehenes aus dem Lexikon gründlicher zur Kenntnis nimmt als die unvergorene Wirklichkeit, die er zwar selber erlebt hat, aber über deren geschichtliche Bedeutung er sich selber mühsam Klarheit verschaffen müsste. Nur die Darstellung im Lexikon – oder nun eben im Spielfilm – zum Ereignis garantiert ihm, dass er es exakt gleich wie Genosse Mitmensch in seinen Wissensschatz einbauen kann. Einer, der sich ebenfalls erst Jahre später informiert hat – oder sich wieder hat erinnern lassen. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn nicht das Schablonenwissen zu einer Faktenresistenz führen würde, welche es eben erst erlaubt, Richtiges zu leugnen und Wunschdenken zum geistigen Allgemeingut des Volkes zu erheben. Nicht nur in der Raumfahrt, auch bei der Pflege von Paniken aller Gattung – vom Waldsterben über die Milleniums-Katastrophe bis zur Universalgrippe.

Zu den Erfahrungen bei etwa 40 Interviews zum Mond-Jubiläum im vergangenen Sommer und in allen denkbaren Medien gehört für mich eine eigentliche kulturelle Rochade: die 40jährige Migration des Themas von den Wissenschafts- zu den Kulturredaktionen! Zur Zeit der grössten Triumphe von 1969 bis 1972, als sechs Mondexpeditionen immer selbstverständlicher und weiträumiger auf unserem Erdtrabanten herumforschten, da gehörte Raumfahrt noch zur Wissenschaftsredaktion des Schweizer Fernsehens, weil sie von jedem Kommentator «diskriminierende» Vorkenntnisse abforderte und man die Arbeit gerne Fachleuten überliess. In einer Reihe von europäischen Ländern tappten nämlich während den Flugjahren zum Mond einige sehr bestandene Medienleute in die Falle, ihre irdischen Erfahrungen auf Ausserirdisches anzuwenden und dabei gründlich daneben zu greifen. Gebrannte Kinder in der Medienwelt lernten das Thema rasch zu meiden. Dies war ja auch deshalb opportun, weil der Mythos von der Allmacht russischer Raumfahrt gebrochen war.

40 Jahre später war es irgendwie umgekehrt. Wissenschaftsredaktionen verfügten immer weniger über Mitarbeiter aus wissenschaftlichen Disziplinen. Stattdessen hatte die «Soft Science»  den Umweltpessimismus entdeckt, dessen Erkenntnisse von Al Gore und Geistesverwandten aus politisch höchster Warte heruntergereicht wurden. Grosstechnologie und Raumfahrt waren «out». Die Physik lässt sich nur in solchen Kreisen ausser Kraft setzen, was anderswo höchstens bei genügend Subventionen möglich wird. Eine Kulturredaktion konnte sich gerade noch leisten, einen fachkundigen «Raumfahrtspezialisten» zur schönsten Moderatorin einzuladen und die Zuschauerzahlen mit dem uninteressantesten Thema des Universums etwas anzuheben.

Mondzweifler – und Mond-Bremser

Bevor Sie zu lesen beginnen: Hier geht es nach 11 Jahren nicht mehr um das damalige Thema – so schnelllebig ist die heutige Zeit. Edwin Aldrin als Person ist aus historischen Gründen dagegen weiterhin aktuell.
Aldrin ist ein sehr respektierter und auch heute noch technischer Experte, bei dem ich nie Falsches finde, wenn er selber spricht. Hier im RedOrbit.com/news/space haben wir ein Sammelsurium von Aussagen der diversesten Geister, einigen kundigen (Jake Garn als Befürworter immerhin ganz kurz mit den genau richtigen Argumenten) und anderen. Ich musste lange suchen, ob ich ein wirkliches Argument von Aldrin zur “These” selber finden konnte, und das einzige offensichtliche enthält nur einen grossen Widerspruch: Die vorgeschlagene “billigere und schnellere” Rakete “Direct 2.0″ verspricht absolut keine Vorteile gegenüber der Ares V. Ich könnte mir vorstellen, dass Aldrin so etwa höflich gesagt hat “Gut ja, aber…” und das “aber” wurde dann weggelassen. Was nie gesagt wird: eine grosse Zahl von Mondzweiflern, politischen Negativselektionierern und Technophoben, die nie einen positiven Beitrag leisten könnten, wollen jedes Projekt wenigstens verhindern, wenn sie schon nichts dazu beitragen können. Die NASA weiss das seit 50 Jahren und macht deshalb unbeirrt weiter. Solche Bremsversuche gab es schon bei Apollo. Zum Glück wurde das Originalprojekt zu Ende geführt – sonst wären wir noch heute nie auf dem Mond gewesen. Wäre ein ganz schlimmer Präzedenzfall für die Raumfahrt allgemein und eine fast unüberwindbare Mauer in der heutigen Zeit gewesen. Ja, Obama hat zu Beginn genau in der optimalen Bremswirkung argumentiert, aber beim jüngsten Vortrag vor Angestellten der Raumfahrtindustrie und von NASA im Brevard Community College in Cocoa unweit dem Kennedy Space Center hat er diametral anders getönt, weil er die Stimmen seiner Skeptiker und Gegner braucht, um diesen im Falle einer Wahl um so schamloser schaden zu können. Ein Mondprojekt war und ist eine so grosse Sache, da müssen alle in die gleiche Richtung ziehen, sonst gehört der negative Triumph den Bremsern. Jenen, die z.B. gleichzeitig sagen können, mit einem so beschränkten Budget könne man nichts fertig bringen und im nächsten Moment eine “noch billigere” Lösung vorschlagen. Jene, die die Widersprüche in solchen Absichten nicht sehen können oder wollen, sind die Bremser, die “nützlichen Dummen”, die mit “friedlichen und wohlmeinenden Mitteln” und aus Naivität das erreichen, was den Terroristen mit Bomben nicht gelungen ist. Diese Denkweise verrät sich auch im ständigen Kolportieren der Aussicht, “Chinesen (derzeit völlig ohne ein bemanntes Mondprogramm und mit einem Shenzhou-Flug Niveau Gemini/Wostok 1965 alle 2-3 Jahre statt 2-3 Monate!) seien bis 2018 (!) auf dem Mond, während die USA, die schon wieder auf bald dem halben Weg dorthin sind, nicht einmal erwähnt werden. Alles schon mal dagewesen: 1961-1969! Wäre es besser gewesen, die Russen wären 1969 als Erste auf dem Mond gewesen? Wer heute noch glaubt, die Chinesen sollten beim zweiten Mal zuerst sein, möge vortreten! Die allgegenwärtige Kritik am einzigen vielversprechenden Mondprojekt ist nicht mehr als ein weiteres Kapitel in meinem Buch “Wie viel Irrtum braucht der Mensch”.