Bote der Urschweiz – Forum Herbst 2010

Hinterher ist immer alles ganz anders

Soeben erfuhr ich am Schweizer Radio Pikantes: die ganze Verbetonierung unseres Landes geht gar nicht auf Kosten der Waldfläche, sondern des landwirtschaftlichen Bodens! Dieses Faktum stimmte immerhin überein mit der von Geografen die ganze Zeit dokumentierten Tatsache, dass unser Wald seit 100 Jahren langsam, aber ohne Ausnahme kontinuierlich gewachsen ist. Dies stimmt auch sehr gut überein mit Fotos seit der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende, die damals manche Landschaft völlig kahl zeigten und nicht so schön von dichtem Wald bedeckt wie heute. Salonfähige Behauptungen aus den 1980er Jahren, wonach jährlich 30% des Waldes sterben würden, muss man heute dagegen einfach vergessen.

Aus kompetentem Munde erfuhr man noch Genaueres: pro Sekunde würden 1.3 m²  Schweizer Boden der Landwirtschaft verloren gehen und verbaut. Hier fing ich nun zu rechnen an, denn Zahlen, von denen man wenig hört, sind meistens richtig. Die genannten Veränderungen gehen ausserdem mit Handänderungen einher und werden somit kalkulierbar. Offenbar verkaufen Landwirte pro Sekunde für 300 Franken (sehr grob geschätzter Betrag, wer es genau weiss, möge vortreten) Bauland an Immobilienfirmen, Bauunternehmen, Spekulanten oder den Staat. In den 30 Mio. Sekunden eines Jahres ergibt dies die schöne runde Summe von 10 Milliarden Franken.

Ausserordentliche Resultate erfordern ausserordentliche Evidenz, also versucht man die Zahl auf eine zweite Art zu berechnen. In einer Gemeinde mit 7000 Einwohnern, also einem Tausendstel der Schweiz, gibt vielleicht jährlich ein Bauer den Hof auf und verkauft gut 3 ha (30’000 m²) Land. Auch das ergibt rund 10 Mia. Franken pro Jahr, welche Bauernfamilien fortan für andere Ausgaben zur Verfügung stehen.  Im Extremfall für den Lebensunterhalt, Ferien inklusive, für den Rest des Lebens. Kein Wunder, hat unser Land den weltweiten Konjunktureinbruch so gut überstanden.

Solche Zahlen sind zwar nur noch ein Schatten des einstigen Sonderfalles Schweiz, über den sich Ökonomen in aller Welt schon seit Jahrzehnten den Kopf zerbrochen haben. Wirtschaftwunder gab es nicht nur bei unserer Landwirtschaft. Auch bei der nationalen Airline und den Banken waren Dinge möglich, welche weniger gut gefettete Staaten weder erträumen noch kopieren konnten. Inzwischen nähern auch wir uns immer noch dem Normalfall, und das Ausland hilft kräftig mit. Viel von unserem Nimbus ist verloren gegangen, seit Andere gemerkt haben, dass auch wir nur mit Wasser gekocht und uns sogar schwächere Manager und Politiker geleistet haben. Nun werden wir auf dieser Welt gleich von mehreren Seiten her verdaut.

Seit Jahren studiere ich nebenbei die Mechanismen, wie sich Staaten, Firmen und Individuen in Katastrophen hineinjubeln, obwohl Maturanden zur Befähigung für solche Meisterleistungen in späteren Jahren möglichst rasch alles wieder vergessen müssen, was sie als Kleines Einmaleins z. B. der Physik gelernt haben. Der Bedarf an Irrtümern, um all die tristen Wahrheiten nicht mehr zur Kenntnis nehmen zu müssen, ist einfach zu gross. Da kämpft nicht nur unsere Regierung bis in die Gegenwart an CO2-Abgaben, die auf längst entkräfteten Vorstellungen dieses «Treibhausgases» beruhen – ganz einfach, weil diese Vehikel der Lenkungsmassnahmen von der Politik noch gebraucht werden. Ein weltweit bekannter Ingenieur und Flugzeugbauer war sich kürzlich nicht zu schade, diese Eiterbeule aufzustechen. Er konnte dem ganzen Wahnsinn einer weltweiten Pseudopanik nach der anderen einfach nicht mehr länger zusehen. Dabei lieferte er gleich die Hintergrundinformationen hinzu, welche erklären, warum falsche Vorstellungen in immer kürzeren Abständen erfunden und wieder entsorgt werden müssen.

Dieser mutige Mann ist Burt Rutan, der schon vor 40 Jahren in den heissen Südweststaaten der USA die ersten Solarhäuser und elektrischen Solarautos gebaut, 1986 ein Weltumrundungs-Flugzeug in einem Exemplar in vier Tagen eigenhändig nonstop mit einer Kopilotin um die Erde geflogen hat und dann 2004 als Erster den Preis gewann, der von Ansari für den ersten privaten Raketenflug über 100 km Höhe hinaus ausgesetzt worden war. Jeder Ingenieur weiss, dass solche Leistungen, wenn sie weitgehend im Alleingang von einem Individuum erbracht werden, nicht zufällig sind. Es braucht wirklich einen Könner, der Wissen aus den verschiedensten Gebieten mitbringt und den Beweis dafür ohne mogeln und sogar angesichts von starker Konkurrenz ohne wenn und aber mit grossem Einsatz geliefert hat.

Ihm stand es also zu, deutlich darauf hinzuweisen, dass alle die falschen Paniken der letzten Jahrzehnte von rein akademischen Wissenschaftlern in die Welt gesetzt worden waren, und nie von Ingenieuren! Nur Jene würden für Fehlprognosen auf der Stelle bestraft, und zwar von sichtbarem Misserfolg, der sie oft sogar das Leben kosten kann. Wenn dagegen ein Theoretiker nach Jahren feststellt, dass seine Theorie über das Ozonloch oder einfache Zusammenhänge zwischen CO2-Gehalt der Atmosphäre und deren mittlerer Temperatur völlig falsch waren (wie geschehen), dann geht er als grosser Warner der Menschheit in die Geschichte ein und behält seine Professur. Dabei spielt es keine Rolle, ob der infolge Fehlprognose angerichtete volkswirtschaftliche Schaden bei einem Ingenieur zu einer Milliardenklage mit vielen unbeteiligten Nutzniessern geführt hätte.

Auf 86 Seiten geht Rutan bis ins Detail auf die Widersprüche der Alarmisten des Klimawandels (bis vor kurzem hiess das noch Klimaerwärmung) ein und entkräftet sie mit grosser Sorgfalt. Mancher gut ausgebildete Geophysiker, Meteorologe oder Naturwissenschaftler hätte das auch tun können – und eigentlich müssen, aber den meisten fehlte der Überblick, die Arbeitskraft, der Mut oder alles zusammen. Die Lektüre sei Jedem, der es genauer wissen will, sei das PDF-Dokument wärmstens empfohlen:

http://rps3.com/Pages/Burt_Rutan_on_Climate_Change.htm

Das Fazit: «Der Alarmist, ob Wissenschaftler, Journalist oder Politiker, verkriecht sich zusammen mit Gleichgesinnten in eine Echokammer, attackiert jeden Ankömmling mit anderer Meinung, nimmt sich aber nicht die Zeit, die seiner Theorie zu Grunde liegenden Daten genau anzuschauen oder sogar Betrug innerhalb seiner eigenen Kreise aufzudecken.»     Burt Rutan, 2009

Die Gesellschaft zahlt endlich den Preis für ihre salonfähig gemachte naturwissenschaftlich-technische Unkenntnis.

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