Sein Humor der Königsklasse und seine Ehrlichkeit wird uns fehlen! Daher habe ich ihm vorausschauend schon im Lachregister des Buches Wieviel Irrtum braucht der Mensch ein ganz freundschaftliches Stichwort eingeräumt. Da das Buch nach zwei Auflagen leider längst vergriffen ist, stelle ich den Abschnitt hier auf meiner Homepage nochmals in die Public Domain. Auch wenn die Webseite nicht ewig auf der Fontseite stehen kann, mit dem Sprichwort “Prinz Philip” werden Sie den Kurztext auch später immer wieder leicht finden.
Fettnäpfchen: Der Begriff lässt sich an einem weltberühmten Liebhaber der Gewohnheit, in solche hineinzutreten, erklären. Es ist Prinz Philip, Ehemann der noch berühmteren Königin Elisabeth II. von England. Er machte sich immer wieder Spässe daraus, irgendeine nicht salonfähige Wahrheit derart auf seine Weise ironisch umzuformulieren, dass er sich damit viele ewige Freunde schuf, die übrige Welt und zahllose Journalisten mit Gelegenheit zur Entrüstung dank Missverständnissen bediente und sich seine jahrzehntelange Langeweile etwas mildern konnte. Man sollte ihm diese Freiheiten wirklich lassen. Wer sonst soll es sich noch leisten können, die Wahrheit zu sagen, wenn nicht er? Die meisten Leute versuchen es gar nicht erst mit trivialen Fakten, sondern produzieren Spässe zu Ehren von Irrtümern, die zwar salonfähig, aber überhaupt nicht lustig sind. Freilich nimmt sich kaum jemand die Mühe, jeweils bis zum Kern seiner absichtlichen Tritte ins Fettnäpfchen vorzustossen. Dann zum Beispiel, wenn Prinz Philip die Eigendynamik von Hilfsorganisationen auf ’s Korn nimmt – oder die Mechanismen, welche jene nötig machen. Nie braucht er dazu etwas faktisch Falsches zu sagen, und dies macht ihn natürlich bereits verdächtig. Er beobachtete Karikierbares der Königsklasse schon seit seinem Amtsantritt als Anhängsel der Krone. Er hatte jede Menge Zeit, sich wenigstens unter den geistigen Eliten mit robustem Humor als einer zu zeigen, der den Wahnsinn der Welt durchschaut hat und wirkliche von offiziellen Ungerechtigkeiten nur zu gut unterscheiden kann. Selbst als jemand auf der Sonnenseite der Prominenz.