Bei Windows 8 lebt eine Darstellung auf, die man von den Icons auf Smartphones, Ipads – oder viel früher schon von den Bildschirmen in Jagdflugzeugen her kannte: intuitive und unverwechselbar einfache «Makrotasten». Verwandte Menusteuerungen tauchten bei den Mac’s in der ersten Hälfte der 1980er Jahre auf. In jener Zeit entstand meine etwa bis zur Jahrhundertwende verkaufte und bei mir weiterhin auch «nichtmedizinisch» im Einsatz stehende Software. Etwa 1990 war es, als ich das hier abgebildete «zeitlose» Hauptmenu einführte. Ganz ähnlich wirkte auf mich der neue «Desktop», der auf den ersten von Microsoft auf den Markt gebrachten und nicht auf Apple-Software basierenden iPads zu sehen ist. Aus rein nostalgischen Gründen und zu Ehren der damals noch äusserst kompakt programmierten Systeme ist hier mein Hauptmenu im Format 640×480 zu sehen – es hätte heute wohl auf den meisten Smartphone-Bildschirmen Platz… Nie hätte ich damals geahnt, dass mir die hier gewonnenen Erfahrungen ab 1994 erlauben würden, für weitere 15 Jahre sämtliche meiner interaktiven Weltraumlexika von A-Z selber zu programmieren und in total 13 CD- bzw. DVD-Auflagen unter dem Label «Astrosoftware» erscheinen zu lassen.
Das abgebildete Hauptmenu war in Modula 2 geschrieben, die Fonts waren handgestrickt und alles volle 640×480-Grafik, die ich direkt über den Prozessor ansprach, weshalb das Programm heutzutage unter Windows 7 bis Windows 10 nur noch in einer crash-sicheren DOS-Box läuft. Damit der damalige User (wie ein Frosch) dorthin schaute, wo sich etwas bewegt, simulierte ich bei der Task-Bezeichnung im Zentralfeld die Wärmeleitungsgleichung und stellte die Temperaturbereiche (16 Farben, 2 Pixel/Byte!!) farbig dar, so dass die Schrift einige Sekunden wunderschön schillerte. Am Schluss hatte sie einen schöneren Zuckerguss als jeder damals überhaupt zu habende Font! Mein Editor für Texte bis etwa ein Dutzend Seiten sprang schneller (in ca. 0.1 Sekunden) zwischen Anfang und Ende hin- und her als im heutigen Word for Windows, wo ich manchmal viele Sekunden warten muss, bis wieder etwas passiert. Jedes Eingabefeld war bei mir schon damals ein voller Taschenrechner mit mathematischen Funktionen und brauchte nicht ein hinterher nutzloses Separatfenster. Sogar mehrspeichriges “cut-and-paste” war schon “serienmässig” und mit der möglichst gleichen Befehlsstruktur für numerische und Text-Felder. Dies ist der Grund, weshalb ich das uralte Programm weiterhin verwende und warum ich heute noch stolz darauf bin. Und keine Angst haben muss, dass es nach einem Zwangs-Update nicht mehr richtig läuft, oder dass ich meine über 75 Jahre laufende Agenda nicht mehr lesen kann, nur weil mir Bill Gates etwas Neues verkaufen will.
Kein Fortschritt also seit dem DOS-Zeitalter? Doch! Seit dem 1920×1080-Fullscreen sieht es einfach noch etwas monumentaler aus und zeigt in beruhigenden Pastellfarben noch mehr von den immer gleichen Werkzeugen wie auch bei der heutigen Büro-Administration. Wie der Circus Maximus im Alten Rom, der heute noch die meisten Stadien in den Schatten stellt!