Chinesische Marslandung am 15. Mai 2021 im grösseren Zusammenhang

Die Chinesen haben gemerkt, warum die Marslandung einer Sonde auch den Europäern misslungen ist und sogar NASA/JPL trotz 45 Jahren Erfahrung nie über 1000 kg Masse hinausgekommen ist. Je kleiner man eine Sonde baut, desto leichter ist es, auch in der dünnen Marsatmosphäre zu landen! Die Chinesen bauten ihre Sonde daher nur 240 kg schwer. Dies belastet den Fallschirm viel weniger, weil der Hitzeschild schon bis zur Öffnung dieses Fallschirmes mehr gebremst hatte! Daher gilt grundsätzlich: die Fallschirm-Technik ist nicht skalierbar, schon gar nicht bis zu (bemannten) Raumschiffen mit z.B. gut 150 Tonnen Masse! Das geht nur mit senkrechter Triebwerkslandung –
so, wie beim StarShip von SpaceX.
Es wird interessant sein, ob dereinst eine chinesische Marsproben-Rückführungsmission (mit naturgemäss noch kleinerer Wiederaufstiegssstufe…) erneut per Fallschirm landet. Vielleicht bleibt nämlich den ev. schon vor 2028 unbemannt landenden StarShips einiges Marsmaterial «zwischen den Zehen» kleben und kommt «unplanmässig» zur Erde zurück… Zunächst zwar praktisch ohne Nutzlast, aber dafür auch noch ohne «Marstreibstoff», der zur Produktion vor Ort einen noch grösseren Technologiesprung erfordert. Die Rückkehr von Mars, zumindest bis in den Orbit, aber v.a. «Mars retour», braucht zum Glück massiv weniger Treibstoff als ein Start von der Erde.
Also: im Moment absehbar kurzer Achtungserfolg für die Chinesen bzw. die CCP, und das v.a. dank den journalistischen Berichterstattern, die meist China-freundlicher sind als ich. Diese übersehen allerdings notorisch alle Schwachpunkte, wie das schon vor einem halben Jahrhundert bei den damals noch sehr aktiven Russen während den «Flugjahren zum Mond» der Fall war. 6 Apollo-Mondlandungen 1969-1972. Bis 2021 noch immer keine russische, die 1969 in unserer Presse bereits da und dort auf Vorrat gefeiert wurde…

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