Interessanter Artikel anlässlich des 90. Geburtstages von Pluto

Lange ist es her seit seiner Entdeckung im Jahre 1930!
Mit einer “aktuellen” Note: geehrt wird auch eine “unbekannte” Mathematikerin, ohne dass dem Leser allerdings klar wird, warum sie unbekannt blieb.

Dieser Artikel könnte noch viel interessanter sein, wenn er nicht durch die Hände von Journalisten gegangen wäre. Es gibt nämlich zwei Typen von “Mathematikern” in jener Zeit: die Astronomen (“Himmelsmechaniker”), welche solide mathematische Werkzeuge beherrschten und die Theorien und Formeln hergeleitet haben, mit denen dann weniger begabte “Rechenknechte” das machten, was heute an Computer delegiert wird.
Schade, dass Schurnalisten beides nicht unterscheiden können und regelmässig ihre auch nur einigermassen anspruchsvollen Leser enttäuschen. Es gibt nämlich viele solche “tragischen” Geschichten oder gar Filme über das immer wieder ähnliche Thema! Ein kundiger Leser sucht natürlich sofort, welche gehobene Theorie einer solchen “unterschätzten Mathematikerin” ermöglicht hat, den Pluto schliesslich von einer nochmals anderen Person (in diesem Fall Clyde Tombaugh), also einem beobachtenden Astronomen am Fernrohr, entdecken zu lassen. Grotesk, dass die eigentlich wichtigste Person im Hintergrund, der echt mathematische Himmelsmechaniker, mit seiner genialen Theorie völlig im Dunkeln bleibt. Warum? Weil die Journalisten davon zu allerletzt eine Ahnung haben und offenbar auch die drei doch recht verschiedenen Berufsgruppen gar nicht unterscheiden können.
Es gab sicher noch weitere Spezialisten am Observatorium des grossen astronomischen Mäzens Percival Lowell neben den “Rechenknechten”. Dies waren zuverlässige und geduldige Frauen, meist unverheiratete “Mägde” (?), welche manchmal per Zufall bis in die heutige Zeit bekannt wurden. Noch tragischer, wenn Redaktoren den gewissenhaften Wissenschaftsjournalisten in die Tasten gegriffen haben, weil ihnen ausgerechnet das Wichtigste daran nicht wichtig genug erschien…

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