Telebanking – einst ein Segen

Sie kennen bestimmt das Telebanking, das wir einst mit gutem Gewissen begrüsst haben. Man hat es denn auch nach allen Regeln der Kunst eingeführt: erst Erhöhung der Gebühren für Post-Einzahlung per Einzahlungsschein, die bei kleinen Beträgen höher sein konnten als der Transfer selber! Damit hatte man alle Bankkunden an dem Punkt, wo sie alles akzeptierten, was nichts mehr kostete. Meist war es auch noch einfach. Man sass am PC statt im Auto zur Post! In kurzer Zeit wechselte aber der Sicherheitscode von Streichlisten mit den Geheim-Nummern über separate Zusendung von nur kurz gültigen Codes per SMS am Handy (das sich somit alle Leute anschaffen mussten, auch wenn sie gar nicht mobil telefonieren wollten). Meine Freunde in den USA bestaunten die technische Lösung aber zu Recht. Dann kam die EU, die zwar Hundertausende von potenziellen Verbrechern unkontrolliert einreisen lässt, und brachte ausgerechnet «Sicherheitsbedenken» vor. Schreibtischtäter übertölpelten die blindesten Kaliber im Berner Bundeshaus mit dem Zwang (eigentlich sind wir ja gar nicht in der EU!) dass alle Schweizer Banken zum Papier zurückkehren müssen! Nein – nicht ganz wie früher. Nur der Grafik-Sicherheitscode kommt jetzt auf Papier, braucht aber entweder eine undurchsichtige App auf dem Handy oder ein kostenpflichtiges Gerät, das ebenfalls vor der Transaktion den Code übermittelt. Die Folge des noch benebelteren Brüssel als Bern: viele Bekannte können seit Wochen überhaupt keine Einzahlungen mehr machen, weil es nicht funktioniert oder weil sie ohne technische Unterstützung nicht mehr zurechtkommen. Holy Shit, haben wir das gebraucht? Viele Senioren haben keine andere Wahl, als wieder den alten Einzahlungsschein zu verwenden und damit in eine inzwischen noch weiter entfernte Postfiliale zu fahren, wenn sie sich als säumige Zahler nicht ein weiteres Problem einhandeln wollen. Flankierendes Problem: viele Leute bekommen längst gar keinen EZS mehr! Die Frage sei erlaubt: was kommt wohl als nächstes? Ein halbes Jahr, nachdem die EU-Vorschrift den Weg des Berliner Flughafens gegangen ist?

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