Zwei recht gute Videofilme, wie man sich einen SpaceX-Mondflug vorstellen kann (nicht mehr ganz neu)

Zwar nicht von SpaceX selber produziert – dies überlässt Elon Musk professionellen Filmemachern, die aber alle ambitionierte Weltraumfans sind. Solche, die nur Originalinformationen und Darstellungen der neuesten Planung verwenden. Dieses Video basiert daher bereits auf der neuen «geflügelten» Form des «Big Falcon Spaceship» (BFS) vom September 2018. Als Beispiel-Mission wurde eine Mondumfliegung mit Rückkehr zur Erde gewählt. Eine solche wäre der erste grosse bemannte Flug weiter weg von der Erde, nachdem der Start in eine Erdumlaufbahn und die Rückkehr zur Vertikallandung am Startplatz die Testphase bis etwa 2021/22 erfolgreich überstanden hat. Auch viele Phasen eines Marsfluges würden zunächst ganz ähnlich aussehen.

2019 sind die ersten Hüpfer-Testflüge mit der Erststufe (BFR) und Zweitstufe (BFS) in Boca Chica (bei Brownsville, Südtexas) geplant, und aufgrund der gemachten Erfahrungen sind durchaus erneute Änderungen der Architektur zu erwarten, aber kaum mehr so grosse wie zwischen den jährlichen Ankündigungen vom Herbst 2016, Herbst 2017 bis 2018. Dieses Video gibt einen knappen Überblick über die Raumschiffe und Flugphasen, wie sie in meinen Vollprogramm-Vorträgen jeweils in zweimal einer Stunde mit Pause gemäss der neuesten Planung detailliert behandelt werden.

Auf einer solchen Mission basiert auch die Mondumfliegung, welche der japanische Milliardär Yusaku Maezawa zusammen mit weiteren Passagieren für die erste sich bietende Gelegenheit fest gebucht hat.

Am 17. November 2018 verwirrte Elon Musk seine Freunde des BFR/BFS-Projektes wieder einmal mit der Ankündigung einer «radikal neuen Projektänderung», was aber durchaus auch eine logische Weiterentwicklung sein könnte. Er bezog sich aber scheinbar auf die Architektur seines Mars- und nicht des um einiges einfacheren Mondprojektes. Man erinnerte sich in diesem Zusammenhang an die verrückteste Entwicklungsphase der einstigen Mondrakete von 1960 bis 1962. Da ging es in kurzer Zeit von der nie gebauten Riesenrakete Nova für den direkten Hin- und Rückflug zum Mond über zwei etwas kleinere Saturn-5-Raketen mit Rendezvous in der Erdumlaufbahn vor dem Weiterflug zum Mond – bis man merkte, dass es auch mit einer einzigen Saturn 5 ging, wenn man das Rendezvous in den Mondorbit verlegte und das Mutterschiff gar nicht bis auf die Mondoberfläche schleppte! Vielleicht wartet also mit der «Iteration 2019» erst die geniale Verbesserung auf uns, die nochmals alles raffinierter plant, ohne die Rakete BFR grundlegend zu ändern und das Gesamtprojekt damit zu verzögern. Ich hoffe, spätestens bis zum Herbstvortrag 2019 selber wieder Klarheit zu haben. So, wie im Oktober 1962, als Wernher von Braun und NASA nach schwerem Ringen das Mondlandekonzept definitiv fixierten, das dann bis im Juli 1969 zum Erfolg führte.

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